2. Tag Madagaskar, 2. Tag Regenwald. Diesmal zeigen sich die Lemuren direkt zu Beginn.
Heute sehen wir auch die Mausmakis, die man eher selten zu Gesicht bekommt, da sie stark bedroht und somit selten sind.
Eine ausgewachsene Boa constrictor rundet, das Naturerlebnis ab. Was die Highlights angeht, steht der zweite Tag, dem ersten somit in Nichts nach.
Trotzdem werden es nicht die Makis und auch nicht die Boa sein, die diesen Tag unvergesslich machen.
Bevor wir nämlich in den Regenwald starten, müssen wir erstmal mit traditionellen Holzbooten auf eine kleine Landzunge, die nur auf dem Wasserweg zu erreichen ist. Die Ausflugsbeschreibung von AIDA weist uns daraufhin, dass das Ein- und Aussteigen in diese Boote in bis zu hüfthohen Wasser erfolgt. Diese Information führt bei Stefan und mir zu unerwarteten Problemen beim Rucksack packen. Wir entscheiden uns jeweils für Wechselschuhe und Klamotten und werden alles brauchen.
Die Boote sind schmal, wie der Name „Holzboot“ schon sagt, bestehen sie aus Holz und haben vermutlich zur Stabilisation einen Ausleger. Beim Verteilen der Boote, weist man uns daraufhin, das unser Boot nur mit zwei Personen (und dem Bootsmann) belegt werden darf, obwohl augenscheinlich Platz für fünf Personen vorhanden ist. Retrospektiv betrachtet, hätte man an diesem Punkt misstrauisch werden können oder sollen. Sind wir aber nicht. So haben Stefan und ich ein Boot für uns allein.
Nach dem einsteigen im knietiefen Wasser, fällt mir ein oben abgeschnittener Kanister im Boot auf. Welche Funktion dieser hat, erfahre ich umgehend. Unser Boot ist nicht dicht! Und wir reden nicht von ein paar Tropfen, die nach innen eindringen, sondern von „Meine Fresse-läuft da viel Wasser rein.“ Der abgeschnittene Kanister ist folgerichtig dazu da, andauernd Wasser aus dem Boot zu schöpfen. Da Stefan vorne sitzt und durch die höhere Lage dort nicht an das Wasser im Boot ran kommt, ist das schöpfen meine Aufgabe. Ich schöpfe also um unser Leben. Trotzdem steigt der Pegel.
Alle, die diesen Blog und die gemeinsamen Reisen mit Stefan verfolgt haben, wissen, dass ein hoher Pegel bei uns meistens etwas mit Alkohol zu tun hat.
Heute sieht das anders aus.
Ab ungefähr der Mitte der Strecke habe ich aber einen Rhytmus beim schöpfen gefunden, der dazu führt, dass der Pegel nicht weiter steigt.
So kommen wir -nicht trocken- aber immerhin überhaupt an.
Auf dem Rückweg überlasse ich Stefan das Wasser schöpfen. Der ergiebige Regenschauer, der sich auf der Rückfahrt ergießt, macht den Job nicht einfacher. Stefan ist ja aber bekanntlich topfit und erhöht die Schöpf-Geschwindigkeit. So kommen wir -wieder nicht trocken- aber sicher zurück.