Die Philippen werfen Ihren Schatten voraus. Man kann nämlich nicht einfach einreisen. Man muss sich online vorab über eine Homepage oder alternativ eine App verifizieren. Stefan und ich entscheiden uns für die App. Das Erstellen des erforderlichen Kontos stellt uns insofern vor eine Herausforderung, da man seinen Reisepass abfotografieren soll. Unsere Reisepässe hat aber AIDA zu Reisebeginn eingesammelt. Mit einem Foto der schwarz-weiß Kopie des Reisepasses ist die Verifizierung aber nicht möglich, da ein Abgleich mit den Selfie (das man auch machen muss) überraschender Weise nicht möglich ist. In Echt bin ich nämlich nicht schwarz-weiß. Stefan hat ähnliche Probleme, gibt ja aber so schnell nicht auf. Seine mehrfachen Versuche ein Selfie zu machen, dass den Anforderungen der App genügt, erheitern mich.
Unser Versuch bei der Rezeption unseren Pass zu bekommen scheitert bereits im Treppenhaus. Hier ist nämlich das Ende der Schlange der Leute, die an der Rezeption anstehen, weil sie eine Frage zu den Einreisemodalitäten auf den Philippinen haben.
Unser Problem-Level haben die meisten nicht erreicht, wie wir den Gesprächen, die wir ungewollt mithören, entnehmen. Viele scheitern an eher grundsätzlichen digitalen Problemen, wie der Passwort-Vergabe oder des Anlegens eines Benutzerkontos. Am Beratungsplatz nebenan, zückt beim Stichwort „Konto“ eine ältere Dame Ihre Bankkarte. Die Mitarbeitenden der Rezeption sind nicht zu beneiden. Sie versuchen Leuten -ohne nennenswerte Digitalkompetenz- eine komplexe digitale Verifizierung, die nur in Englisch beschrieben ist, zu erklären. Das ist zum scheitern verurteilt. Das erinnert mich an meine Arbeitskollegen in den Kundencentern der BARMER, die oft vor ähnlichen Problemen stehen. Ich fühle mit Ihnen genauso wie mit den Rezeptionsmitarbeitenden.
Die AIDA Rezeption gibt kurz nachdem wir da waren auf. Eine Durchsage weist daraufhin, dass Fragen zur Verifizierung nicht mehr an die Rezeption zu stellen sind. Alternativ bietet AIDA morgen eine Infoveranstaltung zu dem Thema an.
Stefan und ich gelingt heute schon der Durchbruch. Der Hinweis, dass man bei der Verifizierung über die Homepage den Pass nicht abfotografieren (sondern nur die Passnummer erfassen muss) bringt die Lösung.
Nachdem Stefan (13 km Joggen) und ich (Erste Versuche an der Rudermaschine im Fitnessstudio) den Seetag Pflichtsport-Teil (den wir uns selbst auferlegt haben) erledigt haben, starten wir eine neue Auflage der „Stefan und Jens Seetags Challenge“. Diese haben wir bei der letzten Kreuzfahrt erfunden und für gut befunden. Die Regeln sind einfach. An jedem Seetag gibt es eine Challenge, die wir uns abwechselnd ausdenken. Jeder Tagessieg bringt dem Sieger einen Punkt. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt die Gesamtchallenge.
Heute starten wir mit der Casino Challenge. Wir starten mit jeweils 20 EUR Einsatz am Roulette Tisch, der leider auch schon digitalisiert wurde. Mindestens hier erscheint mir Digitalisierung nicht als Fortschritt. Nach 10 Minuten hat derjenige gewonnen, der dann den höheren Beitrag hat.
Mein konsequentes auf „rote Zahlen setzen“ bringt mir den Gewinn und somit den ersten Punkt.
Morgen geht es nach Vietnam. Hier reicht für die Einreise übrigens ein kleiner Zettel.