Stefan hat schon gefühlte siebentausend Kreuzfahrten gemacht (inklusive Weltreise). Ich war auch schon ein paar Mal auf einem Kreuzfahrtschiff. Auch mit MeinSchiff waren wir schon mehrmals unterwegs. Wir kennen uns also aus!
Das bei erstmaliger Ankunft in unserer Kabine ein Infozettel zum Thema „Tendern“ bereit lag, haben wir zur Kenntnis genommen und ignoriert. Wir kennen uns schließlich aus.
Tendern (also nicht direkt am Hafen anlegen, sondern mit kleinen Beibooten vom Schiff zum Hafen gebracht werden) steht vor Mykonos auf dem Programm. Also heute! Das sich unsere Tischnachbarn gestern über Tendertickets und in diesem Zusammenhang über „Polen“ und „Österreich“ unterhalten haben, bringt uns nicht aus der Ruhe. Wir kennen uns ja aus. Auch bei fast allen Durchsagen schalten wir auf Durchzug. Richtig, weil wir uns ja auskennen.
Dann gestern Abend fällt uns auf, dass wir -da wir ja keinen Ausflug gebucht haben- ein Tenderticket (kostenlos) buchen müssen, da ein Landgang ansonsten gar nicht möglich ist. Die einzelnen Zeitfenster haben Ländernamen wie „Österreich“ oder „Polen“ bekommen. Da wir uns ja aber bisher nicht darum gekümmert haben, buche ich aus Mangel an Alternativen „Schottland.“ Alle anderen Länder kommen somit vor uns vom Schiff. Das ist aber kein Problem, da wir beide ja schon auf Mykonos waren. Wir kennen uns halt aus 😉
Vor Mykonos liegen heute so viele Kreuzfahrtschiffe, dass sie nicht alle auf ein Bild passen.

Mit unserer MeinSchiff 5 sind es insgesamt fünf. Das es neben Costa und MSC auch noch zwei Amerikaner sind, macht Hoffnung, da unserer Erfahrung nach die Amerikaner selten von Bord gehen. Trotzdem passen auf alle Schiffe mindestens 2500 Leute. Das bedeutet hier sind heute deutlich über 10.000 Kreuzfahrt Touris auf Mykonos. Das ist schlimm. Unsere ursprüngliche Idee (wie vor 10 Jahren mit dem Quad zum Paradise-Beach) verwerfen wir deshalb sofort.
Um dem unausweichlichen -durch so viele Leute entstehenden- Kirmes-Gefühl ein bisschen zu entgehen, entscheiden wir uns für den nächsten Aufstieg. Den gehen die allermeisten Touris nämlich nicht mit. Der Plan geht auf. Relativ schnell sind wir dem Hauptstrom der Touris entflohen.


Auf den engen Straßen zu laufen ist allerdings nicht ganz ungefährlich. Das liegt insbesondere an den tausenden Touris auf Quads, Motorrollern und Leihwagen, die das offensichtlich nicht können.
Deshalb nutzen wir sobald wie möglich wieder die super netten Gassen zwischen den malerischen weißen Häuschen. Man fühlt sich als würde man in einem Gemälde umher gehen.





Manche Gassen sind so eng, dass -zumindest ich- erst beim zweiten Versuch durch passe.

Desto näher wir der Strandpromenade kommen desto voller wird es. Deshalb lassen wir uns treiben und nehmen bei jeder Abzweigung den Weg, der leerer ist.

Auf dem Rückweg ergeben wir uns dem Kirmes Schicksal und reihen uns in die riesige Schlange ein.

