Die Sonne geht im südost-asiatischen Winter um kurz nach 06:00 Uhr auf und um kurz vor 18:00 Uhr unter. Sonnenaufgang und Sonnenuntergang verlaufen hier extrem schnell, da wir uns im Vergleich zu Deutschland näher am Äquator befinden. Innerhalb von weniger als zwanzig Minuten ist die Sonne hier komplett auf- bzw. unter gegangen.
Foto vom Sonnenaufgang stammt natürlich von Stefan. Ich habe da noch geschlafen 😉
Kann man z.B. auf Borkum beim Sonnenuntergang genießen mehrere Cocktails in Ruhe trinken, führt das hier eher zu Stress bzw. Druckbetankung. Eine Herausforderung, der sich Stefan und ich natürlich trotzdem stellen.
Foto vom Sonnenuntergang stammt natürlich auch von Stefan, da ich zu betrunken war.
Wenn die Sonne unter gegangen ist, ist es sofort auch stockdunkel . Um 19:00 Uhr könnte es in Bezug auf die Abwesenheit von Licht also auch gut 03:00 Uhr nachts sein. Als Ruhrgebietsmensch bin ich immer wieder fasziniert wie dunkel es überhaupt werden kann (ist im Ruhrgebiet anders, hier gibt es immer Restlicht). Die Geschwindigkeit mit der es hier dunkel wird, kommt hier noch hinzu.
Heute ist Seetag, also Zeit für eine Stefan-und-Jens-Seetags-Challenge. Ich führe ja in der Gesamtwertung mit 4-3. Wenn ich also heute gewinne, gewinne ich auch die Gesamt-Challenge. Stefan muss somit heute gewinnen. Wir haben also beide heute einen gewissen Druck.
Vielleicht auch deshalb will uns die heutige Disziplin lange gar nicht gelingen. Heute geht es um Bottle-Flip. Man muss die Flasche so werfen, dass sie nach einer Rotation auf der Bank stehen bleibt. Nach unzähligen Fehlversuchen sind wir schon relativ frustriert und beschließen die Entfernung zur Bank mit jedem Fehlversuch zu verkürzen. Dann irgendwann gelingt Stefan der erste gültige Versuch. Da er angefangen hat, kann ich noch nachziehen. Mit maximalen Druck gelingt mir tatsächlich der Ausgleich und kurz darauf der Sieg.
Dann probiere ich noch das neueste AIDA Angebot aus. Mit einer VR Brille kann man als eigene Miniatur Figur durch das Miniatur Wunderland in Hamburg laufen. Sehr cool.
9 Seetage sind ein neuer Rekord. So viele gab es auf keiner meiner bisherigen Kreuzfahrten. Da die Reise mit 21 Tagen, aber auch die längste Tour insgesamt ist, muss man das natürlich im Verhältnis betrachten.
Ich mag Seetage nicht wirklich. Ich mache ja eine Kreuzfahrt um neue Orte zu entdecken. Trotzdem haben Seetage (gerade auf längeren Touren) auch Ihren Reiz, um die gewonnen Eindrücke zu reflektieren und gleichzeitig die nächsten Landgänge zu planen. Gleichzeitig bin ich ja nicht so der Sonnenanbeter und entziehe mich somit kampflos dem ewigen Wettbewerb auf dem Oberdeck um freie und am besten positionierte Liegen. Alle anderen Orte auf dem Schiff bieten somit an Seetagen echte Ruhe. Also außer die Bingo Gemeinde erwacht zum Leben. Dann muss das Weite suchen.
Stefan liebt dagegen Seetage über alles. Die Möglichkeit von bis zu sechs Mahlzeiten (ohne Unterbrechung durch Landgänge) am Tag, erscheint mir das entscheidende Argument für diese Liebe.
Eine Frage ist ja noch offen: Was ist denn jetzt aus dem gewonnen Gutschein geworden? Mein ursprünglicher Plan, diesen zugunsten der „Cruise&Help Stiftung“ zu versteigern und so etwas Gutes damit zu bewirken, geht nicht auf, wie ich dem folgenden Kabinenbrief entnehmen musste. Schade.
Anstelle dessen verschenke ich den Gutschein an Uli und Anja. Uli haben wir ja schon am Flughafen in Düsseldorf kennengelernt. Uli hat wiederum Anja kennengelernt und so sind wir immer mal zu viert. Sozusagen als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk (für Uli, der übermorgen Geburtstag hat) nehmen Uli und Anja somit den Gutschein in Anspruch.
Alle, die diesen Reiseblog regelmäßig verfolgen, warten vermutlich schon darauf und heute ist es soweit. Die ultimative www.herrjensemann.de Buchempfehlung. Angela Merkel‘s Biografie war ja schon mehrfach Thema dieser Reise. Heute geht es um den Inhalt. Ich lese gerne Biografien und diese hat mir auch gut gefallen. Die Einblicke insbesondere in Ihre Kinder- und Jugendzeit in der DDR fand ich sehr spannend. Ich kann das Buch somit durchaus weiterempfehlen.
Aus Mangel an Alternativen (Habe nur das eine Buch gelesen) ist „Freiheit“ somit logischerweise auch die Buchempfehlung dieser Tour.
Mit dem Ende der Seetage endet auch die „Stefan-und-Jens-Seetagschallenge.“ Diese hat nicht nur uns viel Freude bereitet, sondern auch allen AIDA Beschäftigten, die wir um Unterstützung bei einzelnen Disziplinen gebeten hatten. Mit meinem gestrigen Sieg führe ich uneinholbar mit 5-3 und gewinne somit die Challenge. Obwohl es ja bei der Challenge um „Ruhm und Ehre“ geht, lässt es sich Stefan nicht nehmen mich auf ein Sieger-Softeis einzuladen. Das ist auch deshalb ein besonderer Preis, über den ich mich sehr freue, da ich bisher auf jegliches Softeis verzichtet habe, um der Rettungsring-Bildung meines Körpers Einhalt zu gebieten.
Stefan besteht allerdings auf die Durchführung der neunten Disziplin der Challenge. Beim somit spontan erfundenen „Softeis Wettessen“ habe ich allerdings keine Chance. Der Herr der Seetage mit der Erfahrung von mehreren „Sechs-Mahlzeiten-Tage“ schlägt mich mühelos.
Unser Anzug ist fertig. Ein WhatsApp Bild zeigt unseren fertigen Anzüge, die wir am 07.01 in Pattaya bestellt haben und heute abholen werden.
Bevor wir diese aber abholen, machen wir eine -zumindest für Stefan und mich komplett neue Erfahrung. Wir reiten auf einem Elefanten. Natürlich ist das Touri-Scheiße. Mir ist auch klar, dass Elefanten noch glücklicher in freier Wildbahn sind. Mein Eindruck ist aber, dass die Elefanten hier zumindest okay behandelt werden. Unser Guide lenkt den Elefanten mit leichten Bewegungen seiner Füße. Man spürt ein gewisses Vertrauen zwischen Elefant und Guide. Dieses Vertrauen zu dem riesigen Tier ist zumindest bei Stefan und mir zu Beginn noch ausbaufähig.
Wir sind schon ein bisschen verkrampft und versuchen möglichst nicht runter zu fallen, da so ein Elefant echt hoch ist.
Auch einen Elefanten zu füttern ist echt cool. Wie sanft der Riese die Bananen (die man hier für die Elefanten kaufen kann) aus meiner Hand nimmt, verzaubert mich.
Dann gehen wir die Anzüge abholen. Das mein Anzug grau ist und ich in dem Anzug aussehe wie ein Elefant im Anzug, erkenne ich im Spiegel auch.
Heute geht es nochmal nach Pattaya. Eine Sache fehlt uns nämlich noch, in der schon langen Liste an tollen Erlebnissen dieser Tour. Wir waren auf vielen verschiedenen Märkten, die alle Ihren eigenen Charme und Ihren eigenen Reiz hatten. Was uns fehlt ist einer, der für Südostasien und auch für Thailand typischen schwimmenden Märkte.
Auch wenn der schwimmende Markt in Pattaya (wie eigentlich alles hier) schon sehr auf Touristen ausgerichtet ist, gefällt uns der Markt. Das wir kein inländisches Geld mehr haben, bewahrt uns davor die schon große Sammlung an Souvenirs noch zu erweitern.
Damit geht eine sehr sehr coole drei-wöchige Kreuzfahrt zu Ende. Meine Sorgen, dass drei Wochen Kreuzfahrt doch vielleicht zu lang sind, haben sich nicht bestätigt. Die Tour sollte ja auch als Test für eine (irgendwann in ferner Zukunft eventuelle) Weltreise, dienen. Das würde ich nach der Erfahrung dieser Tour nicht mehr generell ausschließen.
Mit der Tour endet auch der Reiseblog dieser Tour. Ich hoffe man hat mit meinen Berichten einen kleinen Eindruck der Reise bekommen.
Ich freue mich über Feedback (gerne über die Kommentar-Funktion). Welcher Tagesbericht war an informativsten, welcher hat am meisten unterhalten?