Unser letzter Tag (Morgen geht es zurück) auf Borkum beginnt früh für mich. Durch die Zugereisten hat sich die Zimmerverteilung verändert. Hatte ich bisher aufgrund des Überangebots an Betten ein Doppelbett für mich alleine, habe ich jetzt zusammen mit meinem Bruder ein Zimmer mit zwei Einzelbetten. Die Tatsache an sich ist kein Problem. Mein „neues“ Einzelbett hat aber einen entscheidenden Nachteil. Es knarrt. Und zwar bei jeder Bewegung. Dazu kommt, dass das Haus insgesamt sehr hellhörig ist. Unsere Nachbarn haben offenbar ein Kind, das Husten hat. Oder sie haben einen Hund. Das Geräusch könnte beides als Ursache haben. Einschlafen ist somit eine Herausforderung. Immer wenn das Kind/Hund hustet/bellt drehe ich mich um, was zwangsläufig zu lautem knarren führt. Erst als ich den Rhythmus von Husten/Bellen und knarren harmonisiert habe, schlafe ich ein.

Am nächsten Morgen machen wir uns zu fünft bereit für die Jagd. Nicht auf Rotwild (was es vereinzelt tatsächlich auf Borkum gibt). Auch nicht auf Schnäppchen, die es nur selten gibt. Borkumer sind Nachfahren von Piraten 😜

Bei unserer Jagd geht es um Fotos. Fotos von Fliegenpilzen. Meine Schwägerin hat sich zum Ziel gesetzt, Ihre wirklich beeindruckende Fotosammlung um Fliegenpilze zu erweitern. Stefan und ich haben auf einer unserer Wanderungen definitiv schon mindestens einen gesehen! Aber wo war das?

Wir beginnen die Suche am Greune Stee Weg und werden glücklicher Weise relativ schnell fündig. Meine Schwägerin ist sofort schockverliebt. O-Ton: „Ich bin im Pilz 🍄 Paradies.“

Mein Bruder als passionierter Angler nutzt die Gelegenheit den ansässigen Angelteich zu begutachten.

Jetzt teile ich Ihre spezielle Liebe für Fliegenpilze bzw. Angelteiche nicht wirklich. Borkum hingegen. Da bin ich auch verliebt.

Ich liebe die Strände, die jedes Jahr anderes aussehen, da sich die Natur nicht einsperren lässt. So ist der Weg am Südstrand, auf dem wir in den letzten Jahren oft gejoggt sind, einfach „weg“. Anstelle dessen sind dort jetzt Tonnen von Sand.

Ich liebe Borkums Größe, so dass man (für mich) lange Wanderungen und auch Fahrradtouren (die den Namen verdienen) machen kann.

Ich liebe Borkums Städtchen und die Möglichkeit in der Einkaufsstraße zu flanieren.

Ich liebe die Strandpromenade mit der Möglichkeit bei leckeren Cocktails und Livemusik den Sonnenuntergang zu beobachten.

Ich liebe die Menschen auf Borkum. Mit „Moin“ ist eigentlich alles gesagt. Sehr sympathisch.

Und besonders liebe ich Borkums Natur. Die Dünen, die Salzwiesen und die Wälder. Darin inkludiert sind dann irgendwie auch Fliegenpilze und Angelteiche.

Damit endet die Reisebericht-Reihe zum Borkumurlaub 2022. Es war ganz anderes als geplant. Im Nachhinein aber trotzdem sehr sehr cool! Auch an dieser Stelle herzlichen Dank an Stefan. Ohne seine Spontanität wäre das hier nichts geworden!