Gestern nach Redaktionsschluss waren wir noch mit einem Boot zur abendlichen Panoramafahrt auf dem Bosporus, oder wie der Erklär-Onkel, der die Tour begleitet hat, es betont hat auf dem „Bospuruzzzzz.“

Er hat Deutsch scheinbar bei einem Logopäden gelernt und betont so jede Silbe besonders deutlich.

Unabhängig davon hat er einige nicht uninteressante Infos zur Meerenge zu bieten. Die 32 Kilometer und an der engsten Stelle nur 662 Meter breite Meerenge verbindet das Marmarameer und Schwarze Meer. Spannend fand ich die Tatsache, dass es im 60 bis 65 Meter tiefen Bosporus an der Oberfläche und am Grund gegensätzlich fließende Strömungen gibt. Das liegt daran, dass das Schwarze Meer einen deutlich geringeren Salzgehalt als das Marmarameer hat. Das wiederum führt dazu, dass das salzigere Wasser am Grund in Richtung Schwarzes Meer fließt und das deutlich süßere Wasser (da es leichter ist) an der Oberfläche aus dem schwarzen Meer rausfließt.

Aufgrund der strategisch wichtigen Lage gilt der Bosporus als der Schlüssel der Welt.

Wir nutzen den heutigen Tag für die ultimative Cocktail Challenge. Die Regeln sind einfach. Wir bestimmen eine Seite in der MeinSchiff Karte und trinken von oben nach unten. Wer als Erster aufhört, verliert.

Gleichzeitig fungiert die Challenge auch als Sozialexperiment. Wir beobachten an uns selber veränderte Verhaltensweisen.

Nach zwei Runden gibt es die erste Besonderheit. Trotz meiner schmerzhaften Mini-Wanderung in Istanbul, schlage ich ein neues Wanderprojekt für 2026 vor. Das muss am Alkohol liegen.

Den aufmerksamen Lesenden ist aufgefallen, dass sich zwischen Runde drei und vier der Hintergrund verändert hat. Das liegt daran, dass wir zwischen Runde drei und vier kurz etwas essen waren, um so überhaupt eine Runde vier möglich werden zu lassen.

Runde vier ist auch die letzte der Challenge. Einerseits weil ich schon einige Lampen an habe, aber und das ist noch wichtiger, weil die Cocktails der ausgewählten Seite, jetzt in Sachen Geschmack sagen wir mal „interessant“ werden. Stefan gewinnt -wie zu erwartend war- auch diese Challenge, weil er einfach alles wegkippt, völlig unabhängig davon wie es schmeckt.

Der Schlüssel der Welt liegt somit heute für uns auf dem Boden des Glases.