Frohes Neues. Diesen Wunsch hört man oft am Anfang des Jahres. Es ist die Kurzform von „Frohes neues Jahr.“ Und auch ich wünsche allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs zunächst ein frohes neues Jahr. Für nich beginnt das Jahr aber auch mit Neuem, von daher passt die Kurzform im doppelten Sinne. Das Stefan und ich das Jahr direkt mit Urlaub beginnen ist neu. Wir machen uns auf den Weg zum Flughafen und wollen das wirklich schlechte Wetter hinter uns lassen. Unser Ziel ist Bangkok wo wir eine dreiwöchige Kreuzfahrt mit AiDAstella gebucht haben. Jetzt haben Stefan und ich schon viele Kreuzfahrten gemacht. Drei Wochen am Stück ist aber zumindest für mich auch etwas Neues.
Neu ist auch, dass die Mitarbeiterin am Schalter uns mitteilt, dass unser erster Flug nach Zürich ausgebucht ist und wir deshalb -ohne Sitzplatz Nummer- direkt zum Gate gehen sollen. Dort würden wir weitere Informationen erhalten. Am Gate angekommen erhalten wir aber erstmal gar nichts. Der Schalter am Gate ist nämlich verwaist. Fürs Protokoll möchte ich erwähnen, dass ich entgegen meiner sonstigen Haltung, zu diesem Zeitpunkt noch entspannt war. Das ändert sich allerdings, als Stefan beim einchecken zwar ein Ticket bekommt, ich aber leer ausgehe. Man erklärt mir, dass der Computer bei überbuchten Flügen entscheidet wer ein Ticket bekommt und wer nicht. Das wir zusammen gebucht haben, in Zürich einen Anschlussflug nach Bangkok (bei 2 Stunden Zeit zum umsteigen) haben, um dann pünktlich das Kreuzfahrtschiff zu erreichen, spielt keine Rolle. Jetzt steigt mein Blutdruck. Kurz vor einer hypertonen Krise und in letzter Minute vor dem Schließen des Gates bekomme ich dann doch noch ein Ticket, da ein vom Computer ausgewählter Gast nicht mitfliegt.
Im Flugzeug angekommen, der nächste Schock. Der mir zugewiesene Platz ist besetzt. Der freundliche Herr auf „meinem“ hart erkämpften Platz, erklärt mir, dass sein Platz auch anderweitig vergeben wurde und er vom Personal angewiesen wurde, sich auf meinen Platz zu setzen. Panik steigt in mir auf. Während der ältere Herr auf die Stewardess wartet, endecke ich drei Reihen weiter einen freien Platz. Wild entschlossen das Flugzeug nicht wieder zu verlassen, besetzte ich den Platz und versuche mich unauffällig zu verhalten. Alle, die mich schon länger kennen, wissen, dass ich das faktisch nicht kann. Ich bin auffällig unauffällig. Das unauffällig sein, hat mir in der Schule mal eine sechs eingebracht, als ich versucht habe unauffällig abzuschreiben. So ähnlich fühle ich mich jetzt. Beobachtet. Meine Sitz-Nachbern wissen, dass das nicht mein Platz ist. Ich bin der letzte der ins Flugzeug gekommen ist. Ich bin der, der wieder gehen muss. So sitze ich da mit mit an Verfolgungswahn grenzende Anspannung und warte darauf, dass das Flugzeug endlich abhebt. Als es das dann endlich tut, fallen mir Gebirgsbrocken vom Herzen.
Neu ist auch Zürich für mich. Hier war ich noch nie. Und obwohl ich hier ja nur am Flughafen bin um in den nächsten Flieger einzusteigen (was übrigens problemlos klappt), bin ich sehr froh überhaupt hier zu sein.
Ich bin also froh bei etwas Neuem. Also frohes Neues.