Unsere heutige Tour beginnt mit einer Gondelfahrt zum Elferberg. Der heißt halt so und hat nichts mit Fußball zu tun.

Oben angekommen bekommt meine Recherche welche neuen Hobbys zu mir passen könnten, eine neue Klarheit. Per Okularinspektion – also durch schlichtes zu sehen – der gerade startenden Gleitschirmflieger wird mir klar, dass das ein Hobby für andere ist.

Gisi und Mirco sehen das anders und sind fasziniert.

Danach starten wir mit der heutigen Tour. Sie beginnt mit dem heftigsten Aufstieg unseres Kurzurlaubes. Der Weg ist völlig ok, aber steil. Sehr steil. Deshalb kommt mein Kreislauf schon ein bisschen in Wallung und gleichzeitig steigt meine Atemfrequenz. 

Andere Wanderer schauen sich verwundert um und erwarten anstelle von mir, scheinbar eine Dampflok. Ob eine Zugverbindung hier oben Sinn machen würde, bleibt ungeklärt. Die Quelle der offensichtlich zugähnlichen Geräusche – bin ich. Also sozusagen der „Tiroler Schnaufexpress“.  

Nachdem die Steigung ein Einsehen hat, verläuft die landschaftlich bildhübsche Strecke immer ein bisschen bergab an einem Steilhang entlang. Der Ausblick ist umwerfend. 

Mirco und Gisi sind schneller als ich. Das ist keine neue Erkenntnis. War mir vorher klar, dass es für mich bei dem Teilnehmerfeld nur für Bronze reichen wird. Als ich dann irgendwann mal wieder zu Gisi aufschließe, zeigt er in Richtung einer Felsformation und sagt: „Dolomiten“. Jetzt bin ich kein Geographie-Experte, aber die Dolomiten hätte ich doch woanders vermutet.

Die Sache ist schnell geklärt. Er meint natürlich nicht, dass dort die Dolomiten sind, sondern, dass diese spezielle Felsformation im Gegensatz zu allen anderen in unserem Sichtfeld eher an die Dolomiten erinnern. Und er hat Recht. Schon beeindruckend welches Panorama uns hier geboten wird.  

Nach einem längeren Abstieg über kleinere Geröllsteine (mein Knie hält) besuchen wir die Steinmenschen und versuchen zu helfen. 

Dann bei Gesamtkilometer 38 (in Bezug auf alle Touren in den letzten drei Tagen) steht der letzte Aufstieg an. Ich merke meinen Körper bzw. Kadaver schon ein bisschen.

Aber auf unseren Bergführer ist Verlass. Mit motivierenden Worten baut er die Truppe noch mal auf.

Beschränkten sich seine Motivationssprüche in seiner Zeit als Skilehrer noch hauptsächlich auf: „Ist nicht mehr weit“, hat er sich jetzt als Bergführer offensichtlich weiterentwickelt.

„Wenn oben, dann fertig!“

Er meint vermutlich das Ende der Tour. Am Ende hat er doppelt Recht: Ich bin nämlich auch körperlich fertig, als ich oben bin.