Warum sich Geiz auf La Digue rächt und Stefan verrückt ist

Warum sich Geiz auf La Digue rächt und Stefan verrückt ist

Gestern war unser letzter Seetag. Somit Stand auch die finale Etappe der „Stefan und Jens Seetag Challenge“ an. Die letzte Disziplin ist die Mutter aller Kreuzfahrt Beschäftigungen. Die Rede ist natürlich von Schuffle Board. Eine Mischung aus Billard und Eistock schießen.

Der Druck ist hoch, da ich nur bei einem Sieg noch ein Unentschieden in der Gesamtwertung erreichen kann. Bis ich die Regeln in Ihrer Gesamtheit verstanden habe, habe ich auch schon verloren.

Stefan gewinnt somit deutlich die Seetag-Challenge und obwohl es ja eigentlich ausschließlich um Ruhm und Ehre ging, freut er sich doch über den Sieger-Sekt, den ich organisiert habe.

Heute liegen wir vor La Digue, der angeblich schönsten Insel der Seychellen mit dem angeblich schönsten Strand der Seychellen.

Um das beurteilen zu können, müssen wir allerdings erst mal dahin. Das Tendern dauert deutlich länger als geplant, da die örtlichen Behörden wohl selten ein so großes Schiff zu Gesicht bekommen und sich scheinbar fasziniert erstmal alles zeigen lassen. So kommen wir eine gute Stunde später auf La Digue an, als geplant.

Eine Stunde weniger für Stefans Projekt die gesamte Insel zu umwandern. Die ca. 18 Kilometer lange Strecke allein wäre schon verrückt, da im Internet mehrfach daraufhin gewiesen wird, dass man die Insel eben nicht umrunden kann, da an einigen Stellen die Felsenküste direkt an das an diesen Stellen tiefe Meer grenzt.

Dazu kommen noch die über 30 Grad und die hundertprozentige Luftfeuchtigkeit, die sich wie hundertprozentige Luftfeuchtigkeit anfühlt.

Anders formuliert: Es reicht mit den Augen zu Zwinkern, um zu schwitzen.

Das ist selbst für Stefan‘s Verhältnisse echt eine verrückte Idee. Auf der von mir heute erfundenen „Stefan macht verrückte Dinge-Skala“ eine klare 10 von 10.

Ich leihe mir hingegen ein Fahrrad. Swantie, mit der ich bis vor kurzem Volleyball gespielt habe, hat die Tour schon gemacht und auch sie war schon auf La Digue. Ihren sehr hilfreichen Tipp wo man die besten Fahrräder ausleihen kann, setze ich um. Danke Swantie.

Allerdings soll ein E-Bike 50 EUR Tagesmiete kosten. Dafür bin ich zu geizig und leihe mir stattdessen ein Mountainbike für 15 EUR. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass Swantie empfohlen hatte, das E-Bike zu nehmen, da es wohl nicht unerhebliche Steigungen gibt.

Wer nicht hören will, muss fühlen. Und das mit dem „Fühlen“ geht sofort los. Nach der ersten Steigung bin ich komplett durchgeschwitzt. Nach der zweiten habe ich das Gefühl, dass mir gleich der Schweiß ausgeht und nach der dritten habe ich Kreislauf, um Horst Schlämmer mal zu zitieren.

Ich gebe den Plan (Stefan im Norden der Insel, soweit das mit den Fahrrad möglich ist, voraus zu fahren und dort auf ihn zu warten) auf und widme mich einer weniger anstrengenden -aber besser zu mir passenden- Herausforderung. Ich mache eine Strandbar Tour.

Diese führt mich in den Süd-Westen der Insel zur Anse Source d‘Argent, dem schon beschriebenen angeblich schönsten Strand der Seychellen. Ich stimme zu. Der Strand hat schon was.

Auch das obligatorische Touri-Foto auf der eigens dafür installierten Schaukel mache ich natürlich.

Stefan überlebt übrigens. Aber es ist knapper, als er gedacht hat.

Er ist den Weg um die Insel, der keiner ist (selbst Stefan muss zugeben, dass manche Stellen echt kritisch sind), gegangen. Ob der Weg, der keiner ist, jetzt nach Ihm benannt wird (also zum Beispiel der Stefan-Trail – Nur für Verrückte), bleibt unklar.

Bus, Rum und Strand auf Mahe (Seychellen)

Bus, Rum und Strand auf Mahe (Seychellen)

Der gestrige Besuch auf La Digue war ja ursprünglich nicht Teil der AIDA Route, sondern ist spontan dazu gekommen.

Stefan wollte aber gerne dort hin. Deshalb hatten wir im Vorfeld einen Ausflug von Mahe nach La Digue geplant. Aus Kostengründen haben wir uns erstmalig für eine Buchung über „Bakadi Dreams,“ einem auf Kreuzfahrt-Touristen spezialisierten Anbieter, entschieden.

La Digue war -wenn auch für mich persönlich zu warm und zu schwül- echt toll. Zwei Tage nacheinander brauchen wir das aber beide nicht. Da wir den Ausflug ja nicht über AIDA gebucht haben, können wir nicht (bzw.. nur mit immensen Gebühren) stornieren. Deshalb buchen wir bei Bakadi Dreams auf eine Inselrundfahrt mit dem Bus um. Das geht erstaunlich unkompliziert.

So steigen wir mit zweiundzwanzig Anderen in einen Toyota Kleinbus. Wie wir im Bus erfahren, hatten alle Anderen -wie wir- eigentlich den Ausflug nach La Digue gebucht. Im Bus sitzt somit niemand, der den Busausflug wirklich machen wollte.

Unsere gebrochen Deutsch sprechende Reiseleiterin hat es somit schwer und obwohl sie sich wirklich alle Mühe gibt, bleibt die Stimmung beim ersten Stopp (Stadtzentrum mit historischen Uhren-Turm) überschaubar.

Dann schauen wir uns die größte Kokosnuss der Welt an. Die ist zugegebener Weise groß. Ich meine mich allerdings erinnern zu können, dass ich die größte Kokosnuss der Welt auch schon mal in der Karibik gesehen habe.

Die Stimmung steigt allerdings so richtig erst bei der Rum Verkostung in der Takamaka Rum Distillery. Die acht verschiedenen Rum Sorten werden allerdings alle nicht meine zukünftigen Favoriten. Der letzte der uns gereicht wird, hatte 69% und ist meiner Meinung nach ein gutes Hilfsmittel bei der Ausbildung zum Feuer-Spucker.

Dann geht es weiter an verschiedenen Stränden vorbei. An einem dieser Strände legen die Meeresschildkröten Ihre Eier ab. Im Moment ist aber leider nicht die richtige Zeit.

An einem weiteren beeindruckenden Strand gibt es die Möglichkeit in das ca. dreizig Grad warme Wasser zu springen. Das lässt Stefan sich natürlich nicht nehmen.

Ich suche Schatten und finde diesen in einer der vielen Felsformationen, die es hier an jedem Strand gibt.

Mein Eindruck ist aber, dass ich die bequemere Position gefunden habe.

Der Strand ist auch echt toll, wobei er den Vergleich zur Anse Source d‘Argent gestern auf La Digue -wie zu erwarten war- nicht standhält.

Insgesamt fällt der Ausflug eher in die Kategorie „Besser als Stornokosten zu bezahlen, aber auch kein Hammer.“

Morgen ist unser letzter Tag. Im Bericht morgen gibt es folgerichtig dann das Gesamt-Fazit.

„Der letzte Glitsch“ bzw. Gesamtfazit

„Der letzte Glitsch“ bzw. Gesamtfazit

Heute Abend fliegen wir zurück. Um 23:50 Uhr Ortszeit hebt unserer Flieger ab. Um den letzten Tag noch genießen zu können, gönnen wir uns eine sogenannte Tageskabine. Somit müssen wir die Kabine nicht -wie sonst üblich- um 09:00 Uhr verlassen und schlafen aus. Das ist auch deshalb erforderlich, da wir gestern Abend an allen relevanten Bars noch ein Kaltgetränk genommen haben. Dann nutzen wir die Mittagessen-Zeit als Frühstücksersatz. Anschließend treffen wir uns noch mit Barbara und Franz und gehen zusammen in die City.

Damit steht für mich „Der letzte Glitsch“ an. Ich trage somit das letzte Mal Sonnencreme auf. Unser Ende des Urlaubs hat somit auch positive Effekte.

Dort trinken wir dann noch ein lokal erzeugtes Bier, oder wie Stefan sagt: „Ein Bier from hier.“

Ob die Kapelle, die dort spielt, eigens für uns organisiert wurde, bleibt unklar.

Kommen wir somit zum Gesamtfazit der Tour.

Stefan‘s TOP 3 hat die ersteigerte Brückenführung auf Platz 3. Auf Platz 2 ist seine an Wahnsinn grenzende Inselumwanderung auf La Digue. Am meisten beeindruckt -und diesmal stimmt die Beschreibung laut ihm auch – hat Stefan die Bootsfahrt auf Madagaskar mit durch andauernden Schöpfen verhindertes Untergehen.

Dieses wirklich in Erinnerung bleibende Erlebnis und die traumhafte Natur auf Madagaskar sind mein Platz 3. Mein Platz 2 ist Mauritius an sich und dass Linksverkehr fahren. Das war beängstigend und cool zu gleich. Mein absolutes Highlight ist aber die Ersteigerung der Brückenführung. Ich habe selten etwas so intensives erlebt.

Damit endet die Tour und somit auch die Blog Berichterstattung dazu. Jetzt seid Ihr dran. Welcher Bericht hat Euch am Besten gefallen? Nutzt für Eure Antworten gerne die Kommentarfunktion.

www.herrjensemsnn.de verabschiedet sich damit bis zur nächsten Tour. Vielen Dank für‘s folgen.