Der erste Ausflug geht relativ früh los. Deshalb müssen wir (Janine hatte zufällig denselben Ausflug gebucht) früh vom Schiff. Das Schiff hat noch gar nicht angelegt, da steht der „gemeine Deutsche“ bereits in der Schlange. Mein selbst erfundenes Touri-Scheiß Barometer geht schon leicht in den gelben Bereich.

Unser Reiseleiter hat zwar mit „Hugo“ einen deutschen Namen spricht aber nur ein bisschen deutsch. Immer wenn ihm ein Wort nicht einfällt, ersetzt er es durch „Ähm“. Dadurch ist er ähnlich schwer zu verstehen wie unser Kapitän. Mein Gehirn ersetzt die Worte, die er kennt, relativ schnell durch „bla“. Ich höre somit nur noch „bla bla Ähm bla bla.

Manche Teilnehmer machen scheinbar ihre letzte Kreuzfahrt zum wahrscheinlich dritten Mal und werden bei jedem Stop aus dem Bus „getragen“. Der Anblick erinnert mich spontan an die letzten öffentlichen Auftritte von Papst Johannes Paul II.

Die Azoren und São Miguel sind aber echt super. Hier ist alles grün und es gibt herrliche Landschaften zu besichtigen. Zusätzlich gibt es Steilküsten, heiße Quellen vulkanischen Ursprungs, Kraterseen und ganz viel Natur. Das gefällt mir echt gut hier.

Dann geht es zum Finale des Ausfluges in einen wirklichen tollen botanischen Garten. Hier wachsen Pflanzen, die so nirgendwo anders wachsen. Das liegt daran, dass es hier immer zwischen 15-26 Grad Celsius warm ist. Klimatisch gehöre ich also eigentlich hier hin!

Abgelenkt von dieser tollen Aussicht habe ich die Herausforderungen meiner Teilnehmergruppe fast vergessen. Auch an die Wartezeit bis der „Papst“ aus dem Bus gehievt wird, habe ich mich beim Ausstieg am Botanischen Garten fast gewöhnt. Umso überraschter bin ich als eben dieser Mitreisender, es im Garten dann fast immer schafft mein Naturfoto (also ohne Menschen!) zu „bomben“. Merke: Nur weil man mehr oder weniger aus dem Bus getragen werden muss, heißt das nicht, dass man wenn jemand ein Foto machen möchte, nicht plötzlich los sprinten kann um das Foto zu versauen. Mein Touri-Scheiße Barometer zeigt jetzt auf dunkelrot!

Einzelne Fotos ohne Foto-Bomber-Opa sind mir dann doch gelungen. Der Botanische Garten ist auch wirklich schön.

Dann folgt Ausflug Nummer 2. Mit dem BigTruck durch die Botanik.

Wobei Botanik zu Beginn erstmal Serpentinenstraßen bergauf zum Pico da Vara, dem höchsten Berg São Miguels bedeutet. Wir werden mit einem malerischen Ausblick auf den Feuersee belohnt.

Danach besuchen wir noch (andere) heiße Quellen und das hübsche Städtchen Ribeira Grande.

Dann geht es noch zur einzig erhaltenden Tee-Plantage der Azoren. Natürlich mit an Kaffeefahrt erinnernder Verkostung-nur halt mit Tee. Hätte ich jetzt nicht gebraucht. Mein Touri-Scheiße Barometer springt wieder an.

Da der im Vorfeld angepriesene Offroad-Part scheinbar ausfällt, frage ich mich wofür genau man bei dem Ausflug eigentlich den BigTruck braucht. Unabhängig davon hat er aber einen Vorteil: Der Einstieg ist relativ hoch, so dass „Päpste“ beim besten Willen nicht mitkönnen und somit auch nicht dabei sind.