Da Pascal und Olli Dienstag wieder arbeiten müssen, verbringen Stefan und ich den letzten Tag in Hamburg zu zweit.

Nach der Besteigung des Glockenturms des Michels machen wir Pause im sehr schönen Portugiesenviertel. Vom Flair her könnte man denken, man wäre in Lissabon.

Danach geht es auf meinen Wunsch zu Disneys „Die Eiskönigin“ Echt toll, nur schade, dass man so deutlich hört, dass die Eiskönigin aus Holland kommt.

Leider war es bisher nicht möglich, das Miniatur Wunderland (Wenn man nach Hamburg fährt eigentlich ein absolutes „Must-see“) zu besuchen. Umso tragischer ist das Ganze, weil Stefan (obwohl er schon mehrfach in Hamburg war) dort noch nie war! Nach dem Musical starten wir deshalb nochmal zu später Stunde einen Versuch und haben Glück. Stefans Begeisterung über die Detailtiefe der Anlage ist ansteckend. Wobei mich bei Miniatur Wunderland niemand begeistern muss. Ich bin Fan der ersten Stunde.

Durch die späte Startzeit verlassen wir nach über 2 Stunden schweren Herzens das Wunderland.

Stefans Handy wurde aus ungeklärten Gründen in der letzten Nacht nicht komplett geladen. Deshalb hat er sich in Bezug auf Fotos für seine Verhältnisse (Stefan fotografiert eigentlich alles) extrem zurückgehalten um Akkuleistung zu sparen. Trotzdem ist nach einem langen Tag die letzte Akkuleistung für Fotos im Wunderland drauf gegangen und sein Handy ist leer. Der Blick von Stefan als ihm klar wird, dass er sein 9-EUR Ticket einem potentiellen Kontrolleur nicht mehr vorzeigen könnte-unbezahlbar.

Meine Schadenfreude sollte sich kurzfristig rächen. Es ist genau 06:50 Uhr. Ich erwache und versuche auf mein Handy zu gucken um die Uhrzeit zu checken. Geht aber nicht, da mein Handy tot ist. Der aufmerksame Leser fragt sich jetzt warum ich trotzdem weiß, dass es genau 06:50 Uhr ist. Die Antwort ist: „Apple Watch“. Die funktioniert noch und wurde auch offensichtlich geladen. „Nicht geladen“ ist mein erster Gedanke. Meine Versuche wieder Leben -mit Hilfe von Strom- in das Handy zu bringen, scheitern. Andere Steckdose/selbes Ladegerät – Nix. Andere Steckdose/ anderes Ladekabel – Nix. USB Ladesteckdose – Nix.

Panik steigt in mir auf. Kein Handy. Ich habe mich bisher immer als relativ wenig „Handysüchtig“ eingeschätzt. Aber die Vorstellung ohne Handy -also ohne digitalen Impfnachweis, ohne per E-Mail zur Verfügung gestelltes negatives Testergebnis, ohne Fotos und ohne eine Möglichkeit meinen mir ans Herz gewachsenen Blog schreiben zu können. Da sieht die Welt plötzlich anders aus und ich würde meine Einschätzung in Bezug auf die Kategorie „Handysucht“ nochmal überdenken.

Es ist 06:50 Uhr und die Nacht ist für mich vorbei. Es gibt viel zu tun. Kann man ein IPhone in Kiel reparieren lassen? Geht das so schnell? Kann ich mich im Hotel in mein E-Mail Account einloggen und die wichtigsten Dokumente ausdrucken? Wo kann ich eine günstige Kamera kaufen? Fragen über Fragen? Die Probleme des modernen Menschen scheinen mich zu erdrücken. Wie hat man das alles bloß früher gemacht?

Nachdem Frühstück geht mein Handy übrigens wieder an. Es war wohl tatsächlich einfach leer. Wie bei Stefan eine Nacht davor. Meine an Wahnsinn grenzenden Gedanken waren also völlig unnötig.

Erleichtert fahren wir nach Kiel, wo sich mein BARMER Kollege Jan großartiger Weise um einen Parkplatz gekümmert hat. Auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank! Nach so viel Stress am Morgen, freuen wir uns das neben dem Parken auch das Einchecken reibungslos klappt.

Wir nutzen die Zeit in Kiel dann noch für einen Besuch im ortsansässigen Aquarium (ist überschaubar) und im zoologischen Museum (ganz cool).