Sascha schreibt:
Gruppendynamisch ist unsere Reise heute in eine neue Phase eingetreten. Wandern ohne zu laufen und Ähnliches zeichnen sich ab. Um der besonderen Situation gerecht zu werden, kommen heute alle zu Wort:
Christian schreibt:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind . Oder alle Wege führen nach Rom, äh Rowardennan. Aber der Reihe nach…
Vor drei Jahren begann die Planung für unsere Tour auf dem WHW. Im dritten Anlauf hat es jetzt endlich geklappt und wir drei sind heute den dritten Tag in Schottland. Heute Morgen haben wir die Tour von Drymen nach Rowardennan dann mit wieviel Leuten gestartet? Der geneigte Leser vermutet wahrscheinlich drei, was naheliegend wäre. Aber heute morgen griff der bereits von Jens angekündigte Plan B.
Ich schreibe:
Heute stehen laut Plan 25 km an. Tatsächlich also vermutlich eher 27. Kann man machen. Die Frage ist nicht ob das geht. Die Frage ist, ob man das will. Und ich will nicht. Zumindest nicht die komplette Strecke. Es kommt also heute zum ersten Mal zu Plan B.
Plan B bedeutet: Ich wandere zumindest Teilstücke einfach nicht mit und nutze andere Beförderungsmöglichkeiten. Heute gibt es praktischerweise einen Bus, der von Drymen nach Balmaha fährt. Also relativ genau bis zur Hälfte der heutigen Tour.
Plan B können nicht alle verstehen. Meine Gefährten nicht. Ist doch eine Wandertour. Da fährt man doch nicht eine halbe Etappe Bus. Mein Freund und Arbeitskollege Mirco nicht. Als Beleg hier ein Auszug aus dem WhattsApp Chat.
Und auch viele andere werden jetzt denken: Weichei! In Tirol hat man wie ich von Stefan (dem Vermieter unserer tollen Ferienwohnung in Österreich/vergleiche Wandern im Stubaital) gelernt habe sogar einen eigenen Begriff dafür: „Sumsen“. Also rumjammern. Und das stimmt ja auch. Ich habe keine Lust auf Schmerzen. Klar kann man das aushalten. Ich will aber nicht. Ich halte es da eher mit Harpe Kerkling (vergleiche „Ich bin dann mal weg“). Den Ehrgeiz oder Anspruch den ganzen Weg wirklich selber gelaufen zu sein, habe ich nicht.
Deshalb sitze ich jetzt -während ich das hier schreibe- in einer Eisdiele in Balmaha und warte auf die Gefährten.
Zurück zu Christian:
Somit sind Sascha und ich dann also zu zweit gestartet. Von Drymen aus ging es zunächst durch Weiden und Wälder zum Conic Hill. Die Landschaft gab schon einen ersten Vorgeschmack auf das, was uns in den Highlands erwarten wird.
Der Aufstieg hatte es schon in sich, wurde dann aber mit einem atemberaubenden Blick auf den Loch Lomond, den größten See Schottlands belohnt.
Nach einem kurzen aber sehr steilen Abstieg nach Balmaha trafen wir dann auf Jens und so waren wir dann doch wieder zu dritt. So machten sich die zwei lustigen drei vom Milchhof dann entlang des Seeufers zu Fuß auf den Weg von Balmaha nach Rowardennan.
Nach einiger Zeit am See entlang entfernte sich der Weg dann von diesem und es ging bergauf und bergab durch Wälder und an einigen Campingplätzen vorbei. Dabei ging Jens gut erholt voran und gab das Tempo vor.
Jetzt sitzen wir drei in einem zur Jugendherberge umfunktionierten Jagdschloss mit Blick auf den Loch Lomond, genießen das eine oder andere Kaltgetränk.
Sascha schreibt:
So weit Christian und Jens. Es wird sich zeigen, wie sich die Sache weiterentwickelt. Möglicherweise kommt zu den zweieinhalb Highländern noch eine halbe Highländerin hinzu. Aber dazu morgen mehr, wenn ich dran bin Geheimnisse zu verraten…
Das wichtigste ist es,
nicht den Spaß an der Tour zu verlieren, wenn dazu eine Abkürzung notwendig ist, dann ist das so.
👍😃
Weiter machen!
PS: wieder ein geiler Bericht mit Fernwehbildern