Wir verlassen Paris und fahren nach Bouillon in Belgien. Laut Stefan irgendwie in der Nähe der Ardennen. Meine Geographie-Kenntnisse reichen für einen Check dieser Information nicht aus. Google-Maps berechnet eine Route die scheinbar durch Reims geht. Dort gibt es wohl eine „Low-Emissionszone“, für deren Durchfahrt man ein spezielles Ticket im Vorfeld hätte bestellen müssen. Haben wir natürlich nicht. Entgegen der Umweltzone in Brüssel können wir das laut Pascals Recherche auch nicht kurzfristig online lösen. Deshalb fahren wir um Reims herum. Die spinnen die Franzosen!
Dann nach 3 1/2 Stunden und dank Reims somit einer halben Stunde länger als eigentlich nötig, erreichen wir Bouillon. Im Gegensatz zu den bisherigen Großstädten der Tour ein echter Kontrast! Bouillon ist ein malerisches kleines Städtchen, das am Ufer der Semois(deutsch Sesbach) liegt. Am Hang einer der Berge thront eine imposante Burg. Und die Flussschleife die sich durch die Stadt schlängelt sorgt für ein besonderes sehr entspanntes Flair.
Der Kontrast zum bisherigen Großstadt Gewusel ist schon krass. Aber -wie ich finde- für den Abschluss unseres Roadtrips perfekt. Urlaub in der Großstadt ist toll, aber definitiv auch anstrengend. Die permanente Lautstärke, die unglaublich vielen Menschen auf sehr engem Raum, die unterschiedlichen Gerüche usw. Deshalb genieße ich das hier.
Die wirklich beeindruckte Burg schauen wir uns nur von außen an, um die 15 EUR (die man als Eintritt bezahlen müsste) lieber in Alkohol umzusetzen.
Nicht das wir damit weit kommen würden. Belgien und Frankreich sind definitiv keine günstigen Pflaster. Das wird uns allerdings auch heute nicht abhalten. Bevor wir den letzten gemeinsamen Abend angemessen begehen, erfülle ich Stefan noch einen Wunsch und begleite ihn auf eine Wanderung zum Aussichtspunkt auf die Stadt. Die Wanderung ist kurz aber heftig. Eigentlich geht es nur bergauf. Oben werden wir durch einen herrlichen Ausblick auf die Flussschleife belohnt. Pascal und Olli haben sich gegen die Wanderung entschieden. Das ist kein Problem, da ich für beide locker mit schnaufe.
Unten wieder angekommen verfolgen wir die „Alkohol Umsatz steigern-Idee“ und ziehen ein Fazit.
Der Roadtrip nach Frankreich und Belgien (ja und Holland) war toll. Viele verschiedene Eindrücke, tolle Ziele und interessante Begegnungen haben die Woche zu einer besonderen gemacht. Trotzdem war es auch anstrengend an der einen oder anderen Stelle und insgesamt ist die Zeit wie im Flug vergangen. Danke an die Reisegruppe, die wieder funktioniert hat.
Damit endet die Reise und somit auch die Blogreihe zu dieser Tour.
Nachdem wir uns von Katja, Rouven, den Kids und Pascal und Olli verabschiedet haben, fahren Stefan und ich weiter in Richtung Berlin. Hier machen wir eine Zwischenübernachtung im Hotel Steglitz International. Einerseits weil uns die direkte Fahrt nach Pirna (Startpunkt der geplanten Wanderung) zu weit und dadurch zu stressig für die erste Wanderetappe erscheint und andererseits weil Berlin immer eine Reise wert ist.
Bei bestem Wetter erkunden wir unsere Hauptstadt. Dann machen wir uns auf die Suche nach dem „Machiavelli.“ Dem italienischen Restaurant in Berlin, wo es laut Empfehlung meines Chefs die beste Pizza der Welt gibt. Stefan und ich, als bekennender Pizza-Fan, machen den Test.
Und die Pizza ist echt gut. Als wir dann erfolgreich der Touri-Falle Souvenir Shop erlegen sind und einen Kühlschrankmagneten gekauft haben, beschließen wir der Siegessäule noch einen Besuch abzustatten. Als wir zuletzt mit Olli und Pascal in Berlin waren, habe ich von Olli erfahren, dass man auch auf die Säule drauf kann. Der Aufstiegsversuch beim letzten Mal ist -vermutlich an Corona- gescheitert. Diesmal läuft es besser. Also für Stefan. Ich verzichte auf den Aufstieg um mein Knie (vor der Wandertour) zu schonen. Zusätzlich ist mir echt warm. Also überlasse ich diesen Aufstieg dem Ultra Wanderprofi.
Wir treffen uns dann im Mini Biergarten (direkt an der Siegessäule) wieder. Während ich an der Selbstbedienungstheke anstehe um unsere Getränke zu besorgen, beobachte ich Stefan. Er hat meinen Rucksack auf dem Schoß und hält diesen festumklammert. Dann steht er ruckartig auf und platziert den Rucksack auf dem gegenüberliegenden Stuhl. Die Position scheint ihm aber nicht zu gefallen. Deshalb zuppelt er mehrfach weiter daran rum. Aus der Entfernung sehen die rhythmischen Bewegungen, mit denen Stefan versucht den Rucksack in die für Ihn richtige Position zu bringen, vorsichtig formuliert komisch aus. Als ich mit den Getränken zurück komme, erklärt mir Stefan die Szene aus seiner Perspektive. Er hat versucht den Rucksack so zu sichern um es potentiellen Taschendieben nicht zu leicht zu machen. Mein Rucksack hat seine Unschuld also aus Sicherheitsbedenken verloren. Hier das Ergebnis der Sicherungsmaßnahmen.
Die Kreuzfahrt „Highlights am Polarkreis“ beginnt in Hamburg, obwohl wir in Kiel an Board gehen werden.
Das liegt daran, dass die Roadtrip-Gang (Pascal, Olli, Stefan und ich) das Wochenende vor Beginn der Kreuzfahrt für einen Hamburg Kurztrip nutzt. Da Stefan und ich danach weiter nach Kiel fahren, sind wir mit zwei Autos unterwegs.
Als Stefan und ich am Hotel ankommen, stellt sich zunächst die „Park-Frage“. Zwar hat Olli als unser mehrfach bewährter Chef-Reiseplaner natürlich darauf geachtet, dass das Hotel eine Tiefgarage hat. Allerdings ist diese bei unserer Ankunft komplett voll. Überraschender Weise gibt es aber sogar mehrere Alternativen. Direkt vor dem Hotel ist ein Schotterplatz, auf dem schon mehrere Autos stehen. Verbotsschilder, die darauf hinweisen, dass man dort nicht parken darf, gibt es keine. Der verwirrte Mann an der Rezeption, rät aber dringend davon ab da zu parken, da man dort wohl abgeschleppt wird.
Option 2 ist eine Parkbucht an der Straße. Hier gibt es ein Verbotsschild, wobei unklar ist, ob es sich auch auf die Parkbucht bezieht. Also Platz ohne Verbotsschild, wo man nicht parken darf oder Parkbucht mit Verbotsschild, wo man vielleicht parken darf.
Wir entscheiden uns -zumindest bis heute mit Erfolg (also ohne Strafzettel) für Option 2.
Das Wiedersehen mit Pascal und Olli verläuft harmonisch wie immer. Es ist fast so, als hätten wir uns erst letztes Wochenende zuletzt gesehen. In unserem Fall stimmt das auch tatsächlich, da wir letztes Wochenende zusammen in Fulda waren und uns dort mit unseren Freunden Katja und Rouven getroffen haben. Aber auch wenn wir uns ein halbes Jahr nicht gesehen hätten, wäre das Gefühl genauso.
Wir starten mit Essen auf der super vollen Reeperbahn. Merke: Am Pfingst-Wochenende ist Hamburg im Allgemeinen und die Reeperbahn im Speziellen sehr voll!
Auch am Sonntag schlängeln wir uns durch eine Menschenmenge (Elbphilharmonie) nach der anderen (Alter Elbtunnel) um am Abend wieder auf der überfüllten Reeperbahn zum St.Pauli Musical „Die heiße Ecke“ zu landen.
Wir haben wieder viel Spaß zusammen. Und obwohl -zumindest Stefan und ich- ja vor einem Urlaubsevent stehen, denken wir schon über ein weiteres nach.
Wenn alles klappt fahren wir nächstes Jahr an die Westküste von Amerika. Damit würde einer meiner größten Träume in Erfüllung gehen. Und dann noch mit dieser Truppe. Das wird Mega. Während ich das hier schreibe und in Vorfreude schwelge, läuft Stefan einmal um die Binnenalster. Jeder hat so seine eigenen Dinge, die einen glücklich machen…
Da Pascal und Olli Dienstag wieder arbeiten müssen, verbringen Stefan und ich den letzten Tag in Hamburg zu zweit.
Nach der Besteigung des Glockenturms des Michels machen wir Pause im sehr schönen Portugiesenviertel. Vom Flair her könnte man denken, man wäre in Lissabon.
Danach geht es auf meinen Wunsch zu Disneys „Die Eiskönigin“ Echt toll, nur schade, dass man so deutlich hört, dass die Eiskönigin aus Holland kommt.
Leider war es bisher nicht möglich, das Miniatur Wunderland (Wenn man nach Hamburg fährt eigentlich ein absolutes „Must-see“) zu besuchen. Umso tragischer ist das Ganze, weil Stefan (obwohl er schon mehrfach in Hamburg war) dort noch nie war! Nach dem Musical starten wir deshalb nochmal zu später Stunde einen Versuch und haben Glück. Stefans Begeisterung über die Detailtiefe der Anlage ist ansteckend. Wobei mich bei Miniatur Wunderland niemand begeistern muss. Ich bin Fan der ersten Stunde.
Durch die späte Startzeit verlassen wir nach über 2 Stunden schweren Herzens das Wunderland.
Stefans Handy wurde aus ungeklärten Gründen in der letzten Nacht nicht komplett geladen. Deshalb hat er sich in Bezug auf Fotos für seine Verhältnisse (Stefan fotografiert eigentlich alles) extrem zurückgehalten um Akkuleistung zu sparen. Trotzdem ist nach einem langen Tag die letzte Akkuleistung für Fotos im Wunderland drauf gegangen und sein Handy ist leer. Der Blick von Stefan als ihm klar wird, dass er sein 9-EUR Ticket einem potentiellen Kontrolleur nicht mehr vorzeigen könnte-unbezahlbar.
Meine Schadenfreude sollte sich kurzfristig rächen. Es ist genau 06:50 Uhr. Ich erwache und versuche auf mein Handy zu gucken um die Uhrzeit zu checken. Geht aber nicht, da mein Handy tot ist. Der aufmerksame Leser fragt sich jetzt warum ich trotzdem weiß, dass es genau 06:50 Uhr ist. Die Antwort ist: „Apple Watch“. Die funktioniert noch und wurde auch offensichtlich geladen. „Nicht geladen“ ist mein erster Gedanke. Meine Versuche wieder Leben -mit Hilfe von Strom- in das Handy zu bringen, scheitern. Andere Steckdose/selbes Ladegerät – Nix. Andere Steckdose/ anderes Ladekabel – Nix. USB Ladesteckdose – Nix.
Panik steigt in mir auf. Kein Handy. Ich habe mich bisher immer als relativ wenig „Handysüchtig“ eingeschätzt. Aber die Vorstellung ohne Handy -also ohne digitalen Impfnachweis, ohne per E-Mail zur Verfügung gestelltes negatives Testergebnis, ohne Fotos und ohne eine Möglichkeit meinen mir ans Herz gewachsenen Blog schreiben zu können. Da sieht die Welt plötzlich anders aus und ich würde meine Einschätzung in Bezug auf die Kategorie „Handysucht“ nochmal überdenken.
Es ist 06:50 Uhr und die Nacht ist für mich vorbei. Es gibt viel zu tun. Kann man ein IPhone in Kiel reparieren lassen? Geht das so schnell? Kann ich mich im Hotel in mein E-Mail Account einloggen und die wichtigsten Dokumente ausdrucken? Wo kann ich eine günstige Kamera kaufen? Fragen über Fragen? Die Probleme des modernen Menschen scheinen mich zu erdrücken. Wie hat man das alles bloß früher gemacht?
Nachdem Frühstück geht mein Handy übrigens wieder an. Es war wohl tatsächlich einfach leer. Wie bei Stefan eine Nacht davor. Meine an Wahnsinn grenzenden Gedanken waren also völlig unnötig.
Erleichtert fahren wir nach Kiel, wo sich mein BARMER Kollege Jan großartiger Weise um einen Parkplatz gekümmert hat. Auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank! Nach so viel Stress am Morgen, freuen wir uns das neben dem Parken auch das Einchecken reibungslos klappt.
Wir nutzen die Zeit in Kiel dann noch für einen Besuch im ortsansässigen Aquarium (ist überschaubar) und im zoologischen Museum (ganz cool).
Roadtrip durch den Osten. Lange geplant, zweimal verschoben, und jetzt gestartet. Wir sind in Berlin.
Wir sind Olli, Pascal, Stefan und ich. Alle geimpft, so dass die Tour tatsächlich möglich ist. Wir haben in der Kombination schon verschiedene Kreuzfahrten erlebt. Vergleiche den Reisebericht zur Transatlantiktour. Diesmal haben wir uns einen Roadtrip durch den Osten vorgenommen.
08:00 Uhr. Ich fahre in Duisburg in Richtung Hattingen los, um Olli und Pascal einzusammeln. Stefan treffen wir in Berlin. Von dort geht es los. Nachdem wir auf meinem Wunsch der SPD Zentrale, die zufällig gegenüber unserem Hotel liegt, einen Besuch abgestattet haben, geht es los mit den Touri-Highlights: Check-Point Charly, Potsdamer Platz, Holocaust Mahnmal, Brandenburger Tor und Reichstag. In Berlin gehen halt viele Highlights in kurzer Zeit.
Mein Drang meine Kühlschrankmagneten-Sammlung (obwohl sie bei mir gar nicht am Kühlschrank hängen) um einen Berlin-Magneten zu ergänzen, treibt mich in einen Souvenirladen. Allerdings ist die Tür nur einen Spalt geöffnet, so dass ich die Vermutung habe, dass der Laden schon zu hat. In Berlin und durch die Kombination meiner Reisebegleitung (auf einer Kreuzfahrt fragt man fast immer in Englisch) bin ich im Kreuzfahrt-Modus und frage den Inhaber: „Is it open?“ Als er darauf in Deutsch antwortet: „Ja klar, und Du darfst ruhig in Deutsch mit mir reden“ ist es um meine Gefährten geschehen. Sie können sich vor lachen kaum halten.
Nach den Touri-Klassikern kommen wir zum gemütlichen Teil des Tages. Beim Sportfest war ich mit der sogenannten „Reisegruppe Schimanski“ schonmal in Berlin. Damals waren wir in der Cocktailbar „Solar (https://www.solarberlin.com)“. Nachdem wir den Ausblick aus dem 17. Stock bei dem einen oder anderen Drink überprüft haben (ist immer noch sehr beeindruckend), gehen wir zurück zum Hotel.
Der Abend ist ja aber noch jung. Deshalb suchen wir noch eine Kneipe in der Nähe des Hotels. Dabei fällt uns der „.Zum Frosch“ ins Auge. Wir halten also kurz vor dem Fenster der Kneipe und diskutieren, ob wir uns auf eine Raucher-Kneipe einlassen können. In diesem Moment winkt eine Frau in der Kneipe (vermutlich die Froschkönigin) uns aktiv zu. Stefan -höflich wie er ist- winkt zurück. Da kam „die Froschkönigin“ raus und lallte: „Komm hier rein“ Was sie genau damit meinte, bleibt offen, da wir uns in diesem Moment gegen den „Frosch“ entscheiden und uns in die Hotelbar zurückziehen.
Der Tag beginnt mit einer Präsentation der Berliner Verkehrsgesellschaft. Aufgrund einer Empfehlung unseres Freundes Rouven fahren wir in das alte Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Leider gibt es keine direkte Verbindung, so dass wir mehrfach umsteigen müssen und im Grunde alle Beförderungsmittel, welche die BVG zu bieten hat (S-Bahn, U-Bahn, Tram und Bus) nutzen. Der Aufwand lohnt sich definitiv. Der Wahnsinn der uns im DDR Gefängnis von Zeitzeuge Hartmut näher gebracht wird, bringt manche von uns an emotionale Grenzen.
Danach geht es, um den Kontrast größtmöglich zu machen, in den Friedrichstadtpalast mit der Show „Arise.“ Die Bühnentechnik und die Anzahl der Darsteller ist beeindruckend. Die Geschichte -zumindest aus meiner Sicht- eher enttäuschend.
Bisher haben wir immer relativ blind auf Google (z.B. bei der Berechnung der Fahrtzeit und den möglichen Umsteigemöglichkeiten) vertraut, und sind damit -trotz meiner und Stefans Skepsis- gut gefahren.
Als letztes Highlight des Tages wollen wir auf die Siegessäule, die man -mir war das neu- erklimmen kann. Google informiert uns, dass die Siegessäule rund um die Uhr geöffnet hat. Kurzentschlossen, nutzen wir die letzte Stunde unseres wirklich günstigen 24 Stundengruppentickets, um zur Siegessäule zu fahren. Dort angekommen müssen wir erkennen, dass die Siegessäule zwar da und somit für Fotos bei Nacht zur Verfügung steht, die Möglichkeit sie zu erklimmen aber zu der Zeit definitiv nicht besteht. Ob das Tor, vor dem wir stehen, jetzt Corona bedingt für uns verschlossen bleibt, ist unklar. So oder so bleibt eine Erkenntnis: Google hat auch nicht immer Recht!
Am späten Abend in der Hotelbar treffen Stefan und ich (Olli und Pascal sind schon auf Ihr Zimmer) „Frickau“. Er saß gestern schon allein in der Hotelbar und trank traurig aussehend allein sein Bier. Wir haben ihn dann angesprochen und es entwickelte sich ein -wie sich schnell herausstellte- völkerübergreifendes Gespräch. Er kommt aus Leutschau in der Slowakei und renoviert in Deutschland als Tischler Hotelzimmer und arbeitet hier und trinkt deshalb allein sein Bier. Hat sich sehr über unser Interesse gefreut. Ich glaube wir haben seinen Tag gerettet. Mindestens unseren späten Abend er auch für uns.