Für Stefan und mich beginnt der Tag früh. Zu früh finde ich. Um 06:00 holt uns mein Bruder ab und fährt uns netterweise zum Flughafen. Ihm macht das „Mitten in der Nacht“ – Aufstehen deutlich weniger aus als mir. Trotzdem toll, dass er extra für uns aufsteht.
Pünktlich hebt der Flieger ab und bringt uns nach Teneriffa. Das ist deshalb erwähnenswert, da wir diesmal den Flug nicht über die Rederei (in diesem Fall MeinSchiff) gebucht haben und somit das Schiff bei Verspätung des Fluges ohne uns ablegen würde.
Aber alles läuft wie vom ADAC Reisebüro Koblenz -wie immer- perfekt geplant und gebucht. Der Kreuzfahrt zu den KapVerden steht somit nichts mehr im Weg.
Bei strahlendem Sonnenschein checken wir auf der MeinSchiff Herz ein. Richtig gelesen. Die MeinSchiff Herz. Grundsätzlich sind die Schiffe von TUI Cruises -wenig kreativ- einfach durchnummeriert. Als aber 2018 die damalige „MeinSchiff 2“ durch ein neues Schiff ersetzt wurde und dann als „MeinSchiff 2“ in See stach, brauchte das alte Schiff einen neuen Namen. Da dieses altehrwürdige Schiff als Herz der MeinSchiff Flotte galt, heißt es mittlerweile „MeinSchiff Herz“.
Das Alter sieht man dem Schiff an der einen oder anderen Stelle auch an. Aber: Alles hat Vor- und Nachteile. Zum Zeitpunkt des Baus dieses Schiffes (1997) legte man offensichtlich noch Wert auf breite Gänge. Habe ich in der Form noch nie gesehen. Beim ersten Schiffsrundgang fallen uns noch einige weitere „Relikte“ auf, die es auf modernen Kreuzfahrtschiffen eher nicht gibt. So gibt es hier zum Beispiel zwischen zwei Decks eine Rolltreppe.
Das Schiff hat aber auf jeden Fall seinen eigenen Style und dadurch auch seinen Reiz.
Auf der Kabine angekommen, müssen wir feststellen, dass das üppige Platzangebot auf den Gängen durch noch weniger Platz in der Kabine und insbesondere im Bad kompensiert wird.
Während ich mir noch überlege wo hier Platz für meinen Koffer sein könnte, hat Stefan bereits begonnen die Kabine umzubauen. Und zwar grundlegend. Eine Doppelkabine beinhaltet in der Regel ein Doppelbett. Was von den meisten Menschen, die zusammen eine Doppelkabine buchen, vermutlich auch gewünscht ist. Somit ist auch in unserer Kabine ein Doppelbett. Also zumindest bevor Stefan mit der Neugestaltung der Kabine begonnen hat. Er baut Betten auseinander, versetzt Nachttischen und verlegt Kabel der Tischlampen neu. Insbesondere das Kabel einer Lampe bedarf der Künste des Elektrikers Stefan. Hierbei sind nur noch rudimentäre Reste eines Steckers vorhanden. Die bloßen Kontakte der offenliegenden Kabel sind gut zu erkennen, so dass man dem Strom hier beim Fließen zugucken könnte. Das hält Stefan nicht auf. Er repariert das, was früher mal ein Stecker war. Nach Abschluss des Umbaus sieht unsere Kabine nun so aus.
Merke:: Es ist immer hilfreich mit einem Elektriker zu verreisen.
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