Heute ist der 3.Seetag und der fünfte Tag der Tour. Wir wohnen also schon ein bisschen in unserer umgebauten Kabine (vergleiche „MeinSchiff Herz und warum es hilfreich ist, mit einem Elektriker zu verreisen). Da sollte man davon ausgehen können, dass man mittlerweile alles in der Kabine entdeckt hat. Aber auch zwei erfahrenen Kreuzfahren wie Stefan (dessen dreißigste Kreuzfahrt das hier ist) und mir entgehen noch Dinge. So haben wir zu Beginn und nach dem Umbau wirklich lange den Safe gesucht. Einen Safe gibt es eigentlich immer. Dabei haben wir in alle Schränke und Schubladen geguckt und das Bad durchsucht. Wir haben sogar unter den Betten nachgeschaut. Was ziemlich dämlich war, da wir die Betten ja kurz zuvor verschoben hatten. Vermutlich wäre uns ein Safe dabei aufgefallen! Die Suche bleibt erfolglos. Wir reden uns die Sache damit schön, dass es ja ein altes Schiff ist und es vielleicht doch noch nicht immer einen Safe gibt.

Der Hinweis in der Bordzeitung, dass man auf den KapVerden keinen Ausweis mitführen muss und dieser im Safe verbleiben kann, nährt Zweifel an unserer Theorie.

Nachdem wir nochmal erfolglos alles durchsucht haben, gebe ich auf und frage an der Rezeption. Und siehe da: Es gibt einen Safe und der befindet sich hinter dem Spiegel. Bei genauem Betrachten fällt mir auch ein kleines Schild auf dem Spiegel auf.

So endet unsere „Schnitzeljagd“ auf der Suche nach dem Safe mit Ernüchterung. Merke: Auch die Erfahrung von 30 Kreuzfahrten hilft nicht immer. Wogegen „lesen“ echt oft hilft!

Um uns von dieser Niederlage zu erholen, gönnen wir uns ein a-la-carte Frühstück im „Atlantik Klassik“, dem eher edlen Restaurant der MeinSchiff Herz.

Beim Eingang informiert der Kellner die wartenden Gäste (so auch uns), dass man für den Buffet Bereich nicht warten muss, für einen Tisch im a-la-carte allerdings kurz gewartet werden muss. Daraufhin drängelt sich ein Ehepaar mit den Worten „Der hat gesagt wir müssen nicht warten“ an uns vorbei um dann zu fragen, wo denn ihr Tisch im a-la-carte Bereich sei…

Mein Sympathiewerte für dieses Krawall-Ehepaar stehen somit nicht gut, als uns der Kellner an einen Tisch direkt neben eben diesem Ehepaar leitet.

Die Karte eröffnet uns, dass Brötchen, Marmelade usw. per se an jeden Tisch geliefert wird. Deshalb bestelle ich zusätzlich nur 1 Ei.

Daraufhin spricht mich der weibliche Teil des Krawall-Paares an. „Sie müssen hier bestellen. Das ist a-la-carte. So kriegen sie nur das Ei.“ Ich erwidere, dass alle die lesen können, klar bevorteilt sind.

Erkenntnis des Tages: Lesen hilft!

Heute Nachmittag geht es noch zum Cocktail-Workshop. Da ich danach vermutlich des Schreibens nicht mehr mächtig bin, endet der Bericht heute bereits mittags.