Nach den beiden echten Highlights auf den Azoren ist heute wieder Seetag. Also Zeit genug meine Inspektion der Mein Schiff3 fortzusetzen. Morgen soll schließlich der zweite Teil des Testberichts folgen. Bisher habe ich ja insbesondere die Teile des Schiffes in Augenschein genommen, die mit Aktivitäten zu tun hatten, die ich sowieso vor hatte. Ich war somit in vielen Bars, Lounges und Showveranstaltungsorten.

Heute habe ich mir Bereiche vorgenommen, in denen ich bisher weniger war. Ich bin zwar an den beiden Pools schon mehrfach vorbei gegangen, aber drin war ich noch nicht. Das ändere ich heute. Es gibt einen Pool mit Überdachung und einen ohne (also sozusagen ein Hallenbad und ein Freibad). Ich bin überrascht, dass das Wasser im Außenpool deutlich wärmer als im Innenpool ist. Mindestens im Außenpool kann man tatsächlich (Bahnen) schwimmen. Wie schon erwähnt sind sehr viele Rentner an Bord. Klassischerweise auch eine Zielgruppe, die oft im Pool anzutreffen ist. Umso überraschter bin, als ich um 09:00 Uhr beide Pools für mich ganz allein habe. Traumhaft.

Danach widme ich mich meinem Buch mit Ausblick auf den Atlantik. Ein toller Moment.

Dieser wird dann relativ abrupt beendet. Hinter mir lässt sich eine Frau auf eine Liege nieder und hustet und röchelt in einer Tour. In Zeiten von Corona bin ich schon ein bisschen sensibler für mögliche Symptome geworden. Vielleicht völlig unberechtigt. Aber als der Gedanke einmal in meinem Kopf ist, kann ich den Moment und die Aussicht nicht mehr genießen und wechsele den Ort.

Ein guter Zeitpunkt die Eisbar zu testen. Es gibt nämlich auf dem Pooldeck eine Eistheke. Ich entscheide mich für eine Waffel, die hier frisch für mich zubereitet wird. Sehr lecker! Die Möglichkeit hier in einer Woche nicht zuzunehmen ist bei den Angeboten eher von theoretischer Natur.

Gleich treffe ich Martin und Janine, mit denen ich mich seit dem Alleinreisenden-Treff regelmäßig treffe. Wir machen einige Dinge (wenn unsere Interessen übereinstimmen) gemeinsam. So habe ich gestern mit Martin zusammen (nach der Wanderung) noch das Hafenstädtchen erkundet. Wir haben die von Stefan und mir ins Leben gerufene Tradition in möglichst jedem Hafen ein Bier eines lokalen Herstellers (O-Ton Stefan: „Ein Bier from hier“) zu trinken, wieder aufleben lassen.

Gemeinsam mit Janine treffen wir uns auch zum „Auslaufen gucken“. Unser Lieblingsplatz dafür ist die „Außenalster“-Bar, die ganz hinten im Schiff ist. Dort gibt es auch einen Balkon mit Glasboden. Sehr beeindruckend. Wir sitzen also da und beobachten wie das Schiff den Hafen verlässt. Janine weißt daraufhin, dass das Schiff ja jetzt im Hafenbecken drehen wird und wie beeindruckend sie es findet, dass ein derartig großes Schiff in so einem überschaubaren Hafenbecken drehen kann. Martin und ich widersprechen nicht. Ganz im Gegenteil. Wir stimmen zu, und philosophieren darüber, dass es schon komisch ist, dass das Schiff solange rückwärts fährt. Bis uns auffällt, dass wir ja ganz hinten im Schiff sitzen und das Schiff somit die ganze Zeit vorwärts gefahren ist und nicht gedreht hat… Wir sind schon echte Schifffahrt-Experten!